3. SZENE
Muss man sich immer in eine Beziehung setzen? Man muss die Beziehung anerkennen, die Seiten und ihre jeweilige Besonderheit aussprechen können.
Sinnlich gewiss zu sein geht nicht, ist kein Zustand, keine bleibende Beziehung zwischen den Gestalten. Wie ist es mit einer Antwort, die direkt zurückgegeben wird? Wenn eine direkte Reaktion getätigt wird, wie eine weiße Wand, die reflektiert? Vielmehr brauchen wir den Fokus auf den Zwischenraum, der als Abstand auftaucht und uns nicht einfach übergehen lässt, sondern eine Differenz einführt, die sich von nichts unterscheidet.
Man kann nicht zu dem Einzelnen kommen mit der Sprache. (Versuche zu dem Einzelnen kommen ausdrücken). Es sind immer schon viele damit gesagt und die vorigen Gemeinten sind alle darin enthalten.
Ich versuche, das Einzelne zu erreichen. Dieses Blatt, auf dem etwas Gemalten, ein Blumentopf mit Blüten, die sich so verteilen, dass sie das Pferd im Vordergrund verdecken…
Wenn wir etwas erkannt haben von unserem Zustand, ist es schon nicht mehr das Erkannte, es ist schon wieder geworden, hat sich in etwas anderes verwandelt. Wir können nicht auf unseren unmittelbaren Zustand zugreifen, wir haben ihn schon immer vermittelt.
Wir können auch nicht den absolut einzelnen Zustand einnehmen, können nicht auf das Einzelne zugreifen, weil unsere Zugriffe schon mit Anderem aus der Vergangenheit vermittelt sind.
Aber im Zugriff merken wir unsere Art der Vermitteltheit, können die früheren Vermittlungen einsehen.
Wir erhalten uns als gleichbleibende Beziehung, innerhalb derer die Einzelheiten ihre Verschiedenheit durchlaufen. Unser Bei-uns-selbst-Sein, unser in der Welt Sein entfaltet sich als Bewegung und Reflexion frei von den Bestimmungen dieser Einen Welt und dieses Einen Ich. Wir sind selbst die reine Wahrnehmung, die nicht in der Gültigkeit ihres Wahrgenommenen, sondern in ihrem Sich-Ereignen liegt. Hier definieren sich die Attribute unserer Kollektivität. Reines Anschauen, reines Wahrnehmen. Sind als Ganzes unmittelbarer Ausdruck unserer Gemeinsamkeit. Ein reflektiertes Bewegt-Sein, dessen Permanenz die Auflösung unseres Bewusstseins erhöht. Potenzielle Räume, die sich als Differenz immer schon aufgetan haben und die selbst das grundlegendste unserer Wahrnehmung ins Jenseits eines Anderen verschieben. Wir lösen uns auf. Wir lösen die Seitenverhältnisse unseres Bewusstseins auf. Nicht um einander zu wissen als Diese und Jene, sondern um unser Gemeinsames als performative Grundlage ständiger Bewegung freizulegen. Das Einzelne wird hierbei zum lediglichen Gezeigten, das an uns vorbeizieht ohne Bestand. Wir selbst werden zum Resultat reinen Bewegtseins, zu den Erfahrenden aufgezeigter Allgemeinheit, zum performativen Ausdruck kollektiver Unmittelbarkeit.