Grundannahmen
(die es - immer weiter - zu erforschen & eventuell umzuformulieren gilt!)
Über das Choreografieren
- Choreografie ist körperliches Ein-Schreiben von Bewegungen auf Plätzen (Choreo-: griechisch für Platz für Tänze & -graphie: griechisch für Schreiben
- Choreografie ist eine wahrnehmend-verkörperte Handlung, mit der Körper (-Bewegungen), Ort, Zeit, andere Körper (-Bewegungen) und evtl. Dinge in ein Verhältnis gebracht werden, das sich vom Alltagserleben unterscheidet
- manchmal ist diese Handlung vordringlich oder ausschließlich auf der Ebene des spürenden Erlebens und der Wahrnehmung, das heißt, es liegt möglicherweise in der Art des Blickes der Betrachter*in
- Choreografie kann sich zufällig ergeben oder absichtlich herbeigeführt sein
- sie kann wiederholbar oder im jeweiligen Moment einmalig sein
- Choreografieren kann jede*r
- Choreografie kann sich in jeglicher Umgebung abspielen
- Jede Bewegung kann Teil einer Choreografie sein
- Choreografieren ist eine (spielerische, verkörperte) Art sich die Welt zu eigen zu machen / in der Welt zu sein
Über das Gehen
- Gehen verbindet, es trennt auch
- Gehen ist immer körperlich und spürbar
- Gehend gehen wir in Beziehung
- Im Gehen orientieren wir uns und mit dem Gehen finden wir zu mehr Orientierung
- Manchmal verlaufen wir uns im Gehen
- Gehen ist individuell, und es ist kollektiv
- Gehen bildet eine Brücke zum Stehen, Hüpfen, Springen, Rennen, Klettern, Drehen, Fallen und zum Tanzen
Über Wahrnehmung
- Wahrnehmung wird aus den Sinnesempfindungen gespeist (durch Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten, Gleichgewicht & Bewegungssinn)
- Wahrnehmen entsteht durch Vergleich und indem wir eins mit etwas anderem ins Verhältnis setzen
- Wahrnehmen ist ein aktiver Prozess, der auf Bewegung des Körpers und der Aufmerksamkeit beruht und indem wir uns selbst ins Verhältnis zu etwas stzen
- Wahrnehmung basiert damit auf einem Verknüpfungsprozess im Nervensystem, bei dem alle eingehenden Sinneseindrücke im Verhältnis zu individuellen Vorerfahrungen, emotionalen & gedanklichen Einordnungen & Beweggründen gefiltert und geordnet werden
- Wir bilden Wahrnehmungs-Gewohnheiten
- Die Wahrnehmung kann sich ändern (und wir können Gewohnheiten ändern)
Über die Stadt
- In der Stadt treffen und vermengen sich Gebautes und Gewachsenes
- Gewachsenes ist lebendig, es ist Leben
- In der gebauten Stadt ist immer Leben
- Leben ist Bewegung und kann daher Teil von Choreografien sein
- Leben wird erlebt und da Leben in der Stadt ist, wird Stadt erlebt
- Das Erleben von Stadt ändert sich mit der Art des darin Gehens und Wahrnehmens
Über das Spielen
- Spil: althochdeutsch für Tanzbewegung
- Spielen ist zum Spaß
- Spielen erfindet Regeln und bricht sie wieder
- Im Spielen bleibt man nicht, man geht weiter (oder wird wieder zurückgeworfen)
- Spiel wirft Probleme auf
- Spiel probiert aus
- Spiel fördert Lösungen