→ 'MUSTER' physikalisch analytisch Muster der Bewegungs-Techniken
→ 'TANZEN' ornamentalisch, nicht-urteilende Mentalpraxis
→ 'RAUSCH' dynamische 'Flow States'
→ 'BALANCE' (innere) Gleichgewicht halten, Eingehen auf Gegebenheiten / Gegenüber
→ 'VIBES' Energiefluss, Meditation, Intuition etc.
Die im Prozess entschlüsselten Facetten, 'Encounter-Characteristics' (Charakteristiken
der Begegnungen) dieser 'the-Physical-leads-Practice'sind wie folgt definiert:
3 // OUTCOMES & FINDINGS
Eines der Hauptanliegen dieses Projektes ist das Erschaffen eines bestimmten 'body&mind sets'. Das Etablieren eines Zustandes, einer inneren Haltung, welche dieses besondere Wechselspiel zwischen der Führung des Körpers und des Kopfes ermöglicht. Die tendenziell vorherrschende Dominanz des Kognitiven soll durch eine Art vorbereitendes RITUAL → gelockert werden. 'Loose your mind & find the body' ist eine 'tune-in' Praxis um in diesen Zustand hinein zu finden, in welchem Kopf und Körper gleichsam die Begegnung in Bewegung gestalten.
Meine Begegnungen in den 24 Tree Encounters der Berlin Series und die damit verbundenen Erfahrungen habe ich im Folgenden thematisch in 5 Haupt-Facetten unterteilt. Diese eher analytischen Konzepte vereinfachen die hoch komplexen und vielschichtigen Erlebnisse stark. Jedoch werden sie dadurch überhaupt intellektuell greifbar und im Rahmen dieser Exposition artikulierbar gemacht. Für mich persönlich ist diese Aufschlüsselung auch Teil des Prozesses und Fazit der Forschungsreihe selbst. Ich verstehe die Encounter-Characteristics als eine reflektierte Weiterentwicklung zu den chronologischen Einträgen, wie ich die Begegnungen zunächst in einem analogen 'Tagebuch' dokumentiert habe:
Schon während der ersten Tree Encounters entstand das Bedürfnis nach einer Art Ritual, einem ’Tune-In’,das sozusagen ein Einstimmen des Körpers und Geistes für diese Begegnungen der besonderen Art schaffen sollte. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die Sinne zu schärfen und mit erhöhter Achtsamkeit und Bewusstheit für den eigenen Körper und das Gegenüber ein spezielles body&mind-set zu etablieren.
Das Tune-In Ritual hat sich im Prozess durch die vielzähligen Tree Encounters herauskristallisiert. Es beinhaltet insbesondere Kombinationen scheinbar simpler Gesten, wie das Schließen der Augen (zum temporären Ausblenden der visuellen urbanen Reize, und richten des Blickes nach innen.), einen besonderen Fokus auf die Atmung, auf das Stehen, die Berührungspunkte der Füße mit dem Boden, und eine durch Übungen der Gewichtsverlagerung verstärkte Aufmerksamkeit auf diese ‘physische Verwurzelung’, sowie ‘Bouncing & Shaking’-Praktiken, die körperliche Verspannungen aber auch festgefahrene Gedankenmuster lösen sollen, und eine frische klare Annäherung und ein offenes Einlassen auf die Führung des Körpers durch das anstehende Tree Encounter ermöglichen.
Inspiriert ist dieses ‘Tune-In Ritual’ außerdem durch die östliche Philosophie und Praktiken des Shinrin Yoko –des Japanischen ‘Waldbadens’.
Die den zugrundeliegende Philosophie sei durch folgendes Beispiel kurz skizziert:
“In der japanischen Tradition bedankt sich der Arrangeur hinterher bei den Blumen, indem er sich vor ihnen verneigt. Dieses Ritual gibt es in der europäischen Tradition des Blumenarrangierens nicht, und Kawase wies darauf hin, dass die Verneigung als Ausdruck der Dankbarkeit die in Japan empfundene Gleichheit zwischen Mensch und Pflanze andeute” (Miyazaki, p43).
Darüber hinaus haben mich vielerlei andere praktische Erfahrungen und Bewegungstechniken in der Gestaltung dieses Rituals beeinflusst. Besonders in Erinnerung habe ich noch einige inspirierende Gedanken aus dem Yoga, speziell von Fiji McAlpine. In ihre Yoga-Klassen inkludiert sie oft kleine Meditations-ähnliche Praktiken, Bewusstseinsarbeit und spricht viel davon die innere Weisheit des Körpers zu achten und auf ihn zu hören:
"We have to build that dialogue between the mind and the body. Start to learn to listen to it – to follow its lead." & " The opportunity to really tune the mind and your awareness into what is taking place in your body in any given moment" (Mc Alpine, 5:43)
"Always bowing to that deep inner wisdom our body holds. Sometimes we need to aknowledge that the body holds so much depth. It holds things that even perhaps our mind can not yet fathom." (McAlpine, 44:25)
So fließen in diesem Ritual viele philosophische Ansichten und Praktiken verschiedenster Bewegungskünste zusammen, mit denen ich in meiner langen Bewegungspraxis in Kontakt gekommen bin und die ich transferiert und neu kombiniert habe um den Kopf (die Dominanz der kognitiven Pläne & Ideen) etwas mehr zu verlieren 'loose your mind' – und mehr der Weisheit des Körpers zu vertrauen, mehr im Körper anzukommen 'find the body'.